Moshé Feldenkrais wurde 1904 in der Ukraine geboren.
Als Jugendlicher emigrierte er aufgrund der Pogrome gegen die Juden nach Israel.
Dr. Feldenkrais war Ingenieur, Judolehrer und Wissenschaftler.
Er war vielseitig interessiert an Kybernetik, Entwicklungspsychologie, Verhaltensbiologie und der Neuropsychologie.
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Seine Beschäftigung mit dem Jiu Jitsu in Israel war anfangs vor allem eine wichtige Fähigkeit, um sich in Israel seiner Haut erwehren zu können. Später lernte Feldenkrais in Frankreich Judo bei Jigoro Kano. Er erwarb als erster Europäer den schwarzen Gürtel, gründete den ersten Judo-Club Frankreichs, begann Judo zu unterrichten und veröffentlichte zwei Bücher darüber. Während des zweiten Weltkrieges floh Feldenkrais vor den Nationalsozialisten nach England. Eine alte, schwere Knieverletzung machte ihm das Laufen unmöglich. Die Operationsverfahren der damaligen Zeit waren wenig erfolgversprechend und so experimentierte Moshé über Monate mit kleinen, langsamen Bewegungen. Er beobachtete und erspürte bis ins Detail die Zusammenhänge körperlicher Bewegung und Wahrnehmung, Denken und Fühlen. Aus der Erkenntnis dieser engen Verbindungen entwickelte er seine Methode. Sie basiert auf der natürlichen Lernfähigkeit des menschlichen Nervensystems.
Moshé Feldenkrais leitete Ausbildungen mit großer Teilnehmerzahl. Die „Feldenkraismethode“erfuhr internationale Anerkennung. Zu seinen Klient*innen gehörten Menschen mit chronischen Schmerzen und Behinderungen, aber auch Künstler*innen mit beruflichem Interesse wie Yehudi Menuhin, Peter Brook und Igor Markevitsch, Wissenschaftler*innen wie Margaret Mead und Karl Pribam. In zahlreichen Studien und Aufsätzen hinterlässt Dr. Moshé Feldenkrais seine theoretischen Erkenntnisse und in vielen Bewegungslektionen deren praktische Umsetzung. 1984 stirbt Moshé Feldenkrais in Tel Aviv.
Moshé Feldenkrais hat trotz der Gefahren, Krisen und Verletzungen in seinem Leben nie aufgehört nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Dafür nutzte er Willensstärke, Neugier, Lernbereitschaft und Ausdauer. Das sollten wir nicht vergessen, wenn wir die Geschichte erzählen, die sich um die wundersame Verbesserung seiner Knieverletzung dreht.
Da zeigt sich ein langer Prozess der Veränderung, ein subtiles Auseinandersetzen mit der eigenen körperlichen Einschränkung. Und das erfordert viel Geduld und Optimismus. Da gibt es keine schnelle Lösung im Sinne einer einfachen Regel oder gymnastischer Übungen, die „es richten“.
Einen sehr guten Einblick über das Leben und Wirken von Moshé Feldenkrais bekommen Sie beim Hören dieses Radiofeatures:
Mr. Hokuspokus – Das abenteuerliche Leben des Moshé Feldenkrais, Feature des WDR